Bremen

Mit Containern beladene Lastkraftwagen oder Züge, das be- und entladen von Containern einschließlich entsprechender Ladungssicherung, Fördermittel im Betrieb oder vielfältige Arten der Lagerung von Gütern – all dies sind Inhalte, die für unsere Schülerinnen und Schüler im Ausbildungsberuf Fachpraktiker/-in für Lagerwirtschaft bzw. Fachlagerist/-in schul- und ausbildungsrelevant sind und ihnen – in der Mitte Deutschlands – sowohl aus dem täglichen Leben als auch aus Schule und Ausbildung bekannt sind. Ganz anders hingegen: Der Hafenbetrieb und die (See-)Schifffahrt. Das Binnenland bietet hier eher wenig reale Lernmöglichkeiten. Um berufsbezogene und allgemeinbildende Inhalte zu erlernen und die Klassengemeinschaft zu fördern, haben Schülerinnen und Schüler unserer Schule in den einleitend genannten Ausbildungsberufen klassenübergreifend, begleitet von zwei Lehrerinnen, eine Studienfahrt nach Bremen unternommen. Eine Teilnehmerin hat hierzu folgenden Bericht verfasst:

Studienfahrt Bremen

Unsere Studienfahrt nach Bremen, einem der großen und erfolgreichen Hafen- und Logistikstandorte Deutschlands, begann mit einer mehrstündigen Zugfahrt. Nach unserer Ankunft in der Jugendherberge, die mitten in der Stadt gelegen ist und mit einem direkten Ausblick auf die Weser überzeugte, wurde der Anreisetag noch dazu genutzt, das Gepäck auszupacken, die Betten zu beziehen und uns von der langen Zugfahrt durch gemeinsame Unternehmungen der ganzen Gruppe und einer Stadtbesichtigung zu erholen.

Unsere Unterkunft

Der darauffolgende Tag begann mit einer Führung durch das Weser-Stadion, die nicht nur für die Fußballfans unserer Gruppe interessant war.

Blick in das Weser-Stadion

Im Anschluss folgte eine Stadtrundfahrt mit dem kleinen „Stadtmusikanten-Express“, einer Elektrowegebahn, bestehend aus dem Zugfahrzeug und zwei Anhängern mit insgesamt 28 Sitzplätzen.

Der „Stadtmusikanten-Express“

Dieses umweltfreundliche Transportmittel führte uns mit entspannten 25km/h zu den schönsten Bremer Sehenswürdigkeiten: Marktplatz, Weserpromenade Schlachte, Wall, Snoorviertel mit vielen Häusern aus dem 15. /16. Jahrhundert und Kulturmeile. Während der Fahrt erhielten wir vom Fahrer viele Informationen und unterhaltsame Anekdoten über Kunst, Kultur, Geschichte und die Architektur in Bremen.

Die Bremer Stadtmusikanten

Typische Gebäude in Bremen

Am Mittwoch begann der Tag mit einer Weser- und Hafenrundfahrt vom Martinianleger entlang der Flaniermeile mit Blick auf Deiche, Häfen und viele Großbetriebe. An Bord gab es über Lautsprecher viele wissenswerte Informationen über den Hafen und den Handel in Bremen.

Der Hafen in Bremen

Anschließend besuchten wir das Hafenmuseum Speicher XI. Dort erhielten wir – ausgestellt auf einer Gesamtfläche von 2.000 qm – viele Informationen zur Hafengeschichte, zur früheren Nutzung des Speichergebäudes, zum Warenumschlag, zum Hafenleben, zum Überseehafen und zur Überseestadt.

Am Donnerstag besuchten wir das Museumsschiff “GERA“ in Bremerhaven.

Die „GERA“ ist ein Fischereimotorschiff aus dem Jahr 1959 und seit 1990 das einzige schwimmende Hochseefischerei-Museum in Europa. Hier erhielten wir einen Einblick in jeden Bereich des Schiffs, dessen Ausstattung vollständig erhalten geblieben ist (Fangdeck, Laderäume, Maschinenraum und Kammern der Besatzung), und die harte Arbeit der Hochseefischer.

Blick in den Maschinenraum der „GERA“

Der Besuch im Museum “Expedition Nordmeere“ folgte dem Besuch der „GERA“. Hier  wurden wir mit ausleihbaren Tablets durch eine interaktive Ausstellung in die Welt der Fische und deren Lebensräume geführt. Fischereiforschung, Fischindustrie, Fischfang und Fischverarbeitung – alles Bereiche, die uns bisher unbekannt waren und über die wir viel gelernt haben.

Der Tiefseeangler (Wissenschaftlicher Name: Ceratioidei)

Den – auch für unseren künftigen Beruf – absoluten Höhepunkt bildete am Ende des Tages die überaus spannende Fahrt mit dem Hafenbus durch die Stadt und die Überseehäfen mit der beeindruckenden Besichtigung der Container- und Autoterminals in Bremerhaven.

Hafenlogistik in Bremerhaven

Die Woche endete am Freitag. Die Koffer wurden gepackt, die Zimmer wurden geräumt und die Rückreise erfolgte vom Bremer Bahnhof zurück nach Kassel – mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Informationen.